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Fachtagung 40 Jahre Therapieladen

Fachtagung
40 Jahre Therapieladen

11. Juli 2025

Cannabis. Alles bleibt anders!

40 Jahre Prävention und Therapie für Cannabiskonsumierende. Bilanz und neue Perspektiven nach einem Jahr Legalisierung.

Was Sie erwartet

Die Fachtagung widmet sich aktuellen Entwicklungen rund um das neue Cannabisgesetz und dessen Auswirkungen  auf Prävention und Behandlung. Das Programm besteht aus Fachbeiträgen  zur Geschichte der Cannabisarbeit, aktuellen Forschungsergebnissen,  medizinischen und rehabilitativen Aspekten sowie Ansätzen der  Frühintervention. Am Ende laden wir zum gemeinsamen Ausklang anlässlich  des 40-jährigen Jubiläums des Therapieladens ein.

Programm

Hier erhalten Sie einen Überblick über Ablauf, Themen und Inhalte der diesjährigen Fachtagung.

11.07.2025

8:15

Uhr

Einlass/Registrierung

Ellen Hausdörfer, Staatssekretärin/SenGWGP Der/die Beauftrage der Bundesregierung für Sucht und Drogenfragen (NN) Martin Hoyer, Stellvertr. Geschäftsführer im Paritätischen Landesverband Berlin Tagungsmoderation: Heike Drees, Fachreferentin Suchthilfe, HIV/Aids, Gesundheitsförderung, Der Paritätische Berlin

9:30

Uhr

40 Jahre Fokus Cannabis: Entwicklungsschritte der Cannabisprävention und Behandlung im Therapieladen und darüber hinaus.

Dr. Peter Tossmann, Andreas Gantner

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Der Therapieladen wurde 1985 gegründet und war die erste Einrichtung in Deutschland, die mit ihren präventiven und therapeutischen Angeboten gezielt Cannabiskonsumierende angesprochen hat. In den vergangenen vier Jahrzehnten wurden diese Angebote zu regulären Therapieleistungen in der Sucht- und Jugendhilfe weiterentwickelt und in mehreren Forschungs- und Interventionsstudien evaluiert. Im gemeinsam „Praxis-Forschungsvortrag“ werden die wesentlichen Meilensteine der Veränderung des Umgangs mit Cannabiskonsumierenden in der Suchthilfe von der Pionierphase in den 80er Jahren bis zur aktuellen „evidenzbasierten Therapie für Cannabiskonsumstörungen“ im Kontext der Cannabislegalisierung beschrieben.

10:15

Uhr

1 Jahr Cannabisregulierung: Wo stehen wir? Wie geht’s weiter?

Mit Inkrafttreten des Konsumcannabisgesetzes im April 2024 ist es Erwachsenen erlaubt, Cannabis für den Eigenbedarf zu besitzen und allein oder in Gemeinschaft mit anderen anzubauen. Der Handel bleibt jedoch streng verboten und wird mit hohen Strafen geahndet. In seinem Vortrag ordnet Jakob Manthey die Regelungen ein und beschreibt anhand erster empirischer Daten, wie sich die Teillegalisierung auszuwirken scheint.

11:30

Uhr

Cannabis - Zahlen der Deutschen Rentenversicherung und Auswirkungen der Teillegalisierung auf die Rehabilitation - Ein Überblick

Dr. Klaus Müller-Siegel

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12:15

Uhr

Cannabis auf Rezept: Chancen und Risiken der medizinischen Verordnung für psychische Störungen

Mit diesem Vortrag wird von den Erfahrungen einer medizinischen Cannabisverschreibung bei Menschen mit dem Schwerpunkt psychische Störungen berichtet. Dies erscheint erst einmal widersinnig, da allgemein bekannt ist, dass Cannabis viele psychische Störungen verschlimmern oder sogar verursachen kann. Wenn man andererseits Menschen mit psychischen Störungen über einen längeren Zeitraum behandelt, wird nicht selten von regelmäßigem Cannabiskonsum berichtet, der dann häufig als Selbstmedikation verstanden werden kann. Cannabiskonsum wird therapeutisch in der Regel mit dem Hinweis auf gewünschte Cannabisabstinenz aufgegriffen, ein Abwägen der positiven und negativen Aspekte findet selten statt. In diesem Vortrag werden Menschen mit ihren individuellen Krankheitsverläufen vorgestellt, die von einer Behandlung mit medizinischen Cannabisblüten auch aus therapeutischer Sicht profitieren.

14:00

Uhr

Suchtprävention und Jugendschutz bei der Legalisierung von Cannabis - ein Überblick

Eine erfolgversprechende Cannabisprävention sollte auf einem Policy-Mix aus verhältnis- und verhaltenspräventiven Maßnahmen basieren. Dazu gehört auch ein wirksamer Jugendschutz. Das kann grundsätzlich aus Erkenntnissen aus der Alkohol- und Tabakpräventionsforschung abgeleitet werden. Ausgehend von dieser Grundannahme werden in dem Vortrag wissenschaftliche Erkenntnisse über einzelne Abgabe- und Präventionsmodalitäten der Cannabislegalisierung aus US-Bundesstaaten und Kanada berichtet. Beispielsweise erfolgt eine Darstellung von Ergebnissen zur Akzeptanz und Effektivität von Verfügbarkeits- und Werberestriktionen, Altersgrenzen und Personalschulungen für Abgabestellen. Abschließend werden Empfehlungen von Expert*innen zur verhaltensbezogenen Cannabisprävention nach der Teil-Legalisierung in Deutschland vorgestellt.

14:45

Uhr

FriDA „fragEltern“: ein DIALOG. Warum Eltern ein unverzichtbarer Akteur in der Frühintervention bei jugendlichem Drogenmissbrauch sind

Dr. Christiane Erbel, Sabine Hinze, Jannika Schlegel, Michael Büge

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Mit dem in 2019 entwickelten FriDA Projekt werden mit Förderung des BIÖG derzeit in weiteren 36 Beratungsstellen aus verschiedenen Bundesländern Mitarbeitende mit dem systemischen Beratungsansatz geschult. Vor dem Hintergrund der geänderten Cannabisgesetzeslage stellt sich die Frage, wie Minderjährige auch ohne „Auflage“ der Polizei, bzw. des Jugendgerichts Zugang zur Beratungsstelle bekommen. Der FriDA-Ansatz setzt darauf, dass in der Regel Eltern oder Familienangehörige aber auch andere professionelle Betreuer:innen die Initiatoren für Beratungsgespräche sind und entsprechend aktiv einbezogen werden sollen. In diesem dialogischen Vortrag mit zwei FriDA Trainer:innen und zwei Vertreterinnen der Elternselbsthilfe wird zunächst kurz das FriDA Projekt vorgestellt und dann der Fokus auf die Arbeit mit den Eltern und Angehörige gelegt. Welche Anliegen und Aufträge haben Eltern an eine systemisch-orientierte Suchtberatung? Welche Erfahrungen werden von Eltern und FriDA-Beraterinnen gemacht? Was sind die wesentlichen Basics einer gelungenen elternorientierten Beratung? Schließlich geht es auch um eine zukünftig bessere Einbeziehung der Erfahrungsperspektive der Elternselbsthilfe in den Regionen vor Ort und die Frage, was es dazu braucht.

16:00

Uhr

Cannabis und Co: Suchthilfe 2040 – Entwicklungsaufgaben und Innovationsperspektive

Prof. Dr. Michael Klein, Köln

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Die Suchthilfe unterliegt stetig sich verändernden Anforderungen. Dies erfordert Evidenzorientierung, Innovationsfreude und Flexibilität. Der Umgang mit veränderten gesellschaftlichen Realitäten ist dabei genauso herausfordernd wie der mit neuen psychologischen und pharmakologischen Bedingungen der Klientel. Besonders relevant werden die Themen KI, synthetische Substanzen, demographischer Wandel, Migration und Umgang mit knapper werdenden Ressourcen sein. Wie kann die Suchthilfe 2040 gelingen? Welche Entwicklungsaufgaben sind zu lösen? Ein tiefer, aber auch hoffnungsvoller Blick in die Zukunft der Suchthilfe.

16:45

Uhr

Abschlusskommentar (im Dialog mit Teilnehmenden )

Vortragende

Diese Expert:innen gestalten das Programm mit Fachwissen und Erfahrung aus Forschung und Praxis.

Heike Drees

Diplom-Psychologin, Fachreferentin Suchthilfe, HIV/Aids, Gesundheitsförderung, Paritätische Berlin

Dr. Peter Tossmann

Diplom-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut, Wissenschaftlicher Senior-Berater, delphi Gesellschaft für Forschung, Beratung und Projektentwicklung mbH, Berlin

Andreas Gantner

Diplom-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut, FriDA-Trainer, Geschäftsführer Therapieladen e.V, Berlin

Dr. Jakob Manthey

Wissenschaftler, Arbeitsgruppenleiter "Substanzkonsum und Public Health. Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung der Universität Hamburg (ZIS)

Dr. Christel Lüdecke

Ärztliche Direktorin, Asklepios Psychiatrie Niedersachsen, Göttingen

Dr. Jens Kalke

Diplom-Politologe, Wissenschaftlicher Mitarbeiter. Institut für interdisziplinäre Sucht und Drogenforschung (ISD), Hamburg

Jannika Schlegel

Systemische Kinder und Jugendlichenpsychotherapeutin, FriDA Trainerin, Therapieladen e.V., Berlin

Michael Büge

Psycholog. Psychotherapeut, FriDA Trainer, Therapieladen e.V., Berlin

Dr. Christiane Erbel

Sprecherin fragEltern, eine Initiative der ARWED e.V., Bochum

Sabine Hinze

Vorsitzende des Landesverbands der Elternkreise Berlin-Brandenburg EKBB, Berlin

Michael Klein

Suchtforscher, Psychologischer Psychotherapeut, Katholische Hochschule NRW, Deutsches Institut für Sucht- und Präventionsforschung (DISuP), Köln

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Unsere Geschichte

Von der Gründung bis heute – ein Rückblick auf die Geschichte des Therapieladen.